Liebe Leser*innen des Sonntagsimpulses,
Sprachlos machen mich die Bilder der Nachrichten immer und immer wieder. Die gnadenlose Gewalt des Krieges erschüttert mich. Diese Zeiten sind vor allem geprägt von Unsicherheiten. Für die Menschen in der Ukraine bricht das ganze Leben zusammen, Anker und Wurzeln werden haltlos. Auch für uns enden Gewissheiten der letzten Jahre. In all dieser Unsicherheit spricht der Psalm des heutigen Sonntags ein starkes Gottvertrauen. Wenn Gott meine Zuflucht ist, vor wem oder was soll ich dann noch Angst haben?
Diese Klarheit und die Gewissheit des Psalmes ist so konträr zu allem Wandel und allem Leid in der Welt. Ich finde es fast obszön Menschen so deutlich zu sagen „Mache dir keine Sorgen, Gott ist da“, wenn doch so deutlich wird, dass sich eine Situation gottverlassen anfühlt.
Die Worte des Psalmisten sind ebenso in einer Notsituation geschrieben, aus der Verfolgung heraus. Und so möchte ich sie auch verstehen, als Selbstvergewisserung eines Bedrängten. Sie sind kein guter Ratschlag, sondern ein Zeugnis. Wie stark ist es, wenn Menschen in ihrer Not so ein Bekenntnis ausdrücken können?
So beeindrucken mich auch die Bilder aus der Ukraine, bei denen Christ*innen gemeinsam im Bunker Messe feiern, beten und in Gott ihr Vertrauen setzen.
Ich wünsche Ihnen einen gesegneten Sonntag,
Yannik Marchand
Redaktion sonntagsimpulse.de