wieviel Ostern steckt gerade in ihrem Alltag, ihrem Leben, ihren Beziehungen?
Zwei Wochen ist es jetzt her, dass wir Jesu Auferstehung gefeiert haben. Halleluja!
Und ich gebe zu: Bei mir hat sich der Alltag dann doch recht schnell wieder in mein Leben geschlichen. Die Ostern noch gespürte erlöste Freude versteckt sich irgendwo zwischen langen ToDo-Listen, das Wesentliche verliert sich aus den Augen.
Auch von den Jüngern lesen wir, wie sie wieder in ihrem Alltag ankommen. Irgendwie muss es schließlich weitergehen. Und auch sie machen die Erfahrung, dass der Alltag nicht ganz so läuft wie geplant: Ihre Fischernetze bleiben leer. Dass es Jesus ist, der am Ufer steht, bemerken sie auch nicht.
Unweigerlich frage ich mich, wie oft mir G*tt wohl Zeichen hinhält, die ich einfach übersehe. Was brauche ich, um mit Körper und Seele zu verstehen: „Jesus ist da!“?
Die Jünger erkennen Jesus an einer geteilten Sprache des Erlebten: Sie vertrauen auf Jesu Wort und was er sagt geschieht. Er führt sie von der Dunkelheit ins Licht, er lädt sie ein zum gemeinsamen Mahl. Er lässt erfahren: „Ich bin gekommen, damit ihr das Leben habt und es in Fülle habt.“ (vgl. Joh 10,10)
G*tt ist geduldig, er wird nicht müde, sich jedem Menschen immer wieder zu zeigen. Um dies wahrnehmen und begreifen zu können braucht es aber oft ein Grundvokabular, eine geteilte Sprache zwischen G*tt und mir. Eine geteilte Sprache, die sich nicht nur in aufmerksamer Stille sprechen lässt, nicht nur an Orten erwarteter G*ttesbegegnung, sondern auch im lauten Leben, im Wirrwarr des Alltags.
Dafür möchte ich hellhörig bleiben: Für die persönliche Sprache, die G*tt mit mir spricht, für die kleinen und größeren Osterbotschaften.
Und vielleicht haben auch sie Lust, sich immer mal wieder zu fragen:
Welche Sprache spricht Jesus, spricht G*tt für mich? Wo erlebe ich Ostern, mitten im Alltag?
Ich wünsche Ihnen eine aufmerksame Woche!
Barbara Nick-Labatzki
Redaktion
SonntagsImpulse.de
Bildhinweis: Das Bild stellt die Gebärde für "Ich liebe dich" dar.