Liebe Leser:innen!

 

Woran denken Sie bei Gastfreundschaft? Mir kommen willkommen Sein und reichlich Essen in den Sinn. Und Gastgebende, meist die Frauen des Hauses, die sehr geschäftig umherwuseln, um die Gäste mit mehr als allem zu versorgen, was sie brauchen. Genau so handhabt es Mose in der ersten Lesung. Wenn wir genau hinlesen, benötigt er sogar einige Tage, um mit Sarah die Unmengen an Essen zuzubereiten. So ein Kalb lässt sich schließlich nicht in einer Stunde schlachten und garen. Dieser irrwitzige Aufwand, den Mose betreibt, legt nahe, dass ihm bewusst ist, dass himmlischer Besuch zu Gast und somit Besonderes zu erwarten ist. Womit er Recht behalten wird.

Ein Gastmahl anzubieten, ist mehr als nur für das leibliche Wohl zu sorgen. Es bringt zum Ausdruck, dass mir mein Gast meine Zeit und Mühe wert ist. Darin äußert sich Fürsorge. Brot miteinander zu teilen, miteinander zu speisen, zeigt Verbundenheit. Die schönsten Gespräche entstehen gern bei einer gemeinsamen Mahlzeit. Gastfreundschaft in diesem Sinne hat hohen Wert.

Dass die Gefahr besteht, zu viel des Guten an den Tag zu legen, darauf macht das heutige Evangelium aufmerksam. Marta ist bemüht, die perfekte Gastgeberin zu sein und schuftet in der Küche, während sich Maria einfach zu Jesus gesetzt hat und seinen Worten lauscht. Auf dieses Ungleichgewicht angesprochen, bestätigt Jesus, dass Maria hier richtig gewählt hat. Hinhören ist das Gebot der Stunde. In gewisser Weise werden die Besuchten zu Gästen, denn Jesu Worte können wie Brot sein und wie Wein, die Sehnsucht sättigen und auch Freude in Fülle schenken.

Der himmlische Besuch des Mose hatte auch Freude in Fülle mitgebracht: die Verheißung eines Sohnes, wie die Fortsetzung der Erzählung zeigen wird. Glücklicherweise hatte der Besuch auch Geduld angesichts des aufwendigen Gastmahls, auf das er Tage warten musste.

In jedem Menschen kann uns Christus begegnen. Somit auch in jedem Gast, der unser Heim betritt. Hinzuhören, was er/sie zu sagen hat, ist mindestens genauso wichtig wie, wenn nicht sogar wichtiger als aufwändige Mahlzeiten vorzuhalten. Es könnte sich eine göttliche Botschaft im Gespräch ereignen.

Mit den Sommerferien und der Urlaubszeit ergeben sich hoffentlich viele Gelegenheiten für ausgiebige Gespräche, bei denen vielleicht auch mal himmlischer Besuch zugegen ist…

 

Gesegneten Sonntag und lauschige Unterhaltungen wünscht

Inga Schmitt

SonntagsImpulse.de

Das Evangelium von heute (Lk 10,38-42)

In jener Zeit kam Jesus in ein Dorf. Eine Frau namens Marta nahm ihn gastlich auf. Sie hatte eine Schwester, die Maria hieß. Maria setzte sich dem Herrn zu Füßen und hörte seinen Worten zu. Marta aber war ganz davon in Anspruch genommen zu dienen. Sie kam zu ihm und sagte: Herr, kümmert es dich nicht, dass meine Schwester die Arbeit mir allein überlässt? Sag ihr doch, sie soll mir helfen! Der Herr antwortete: Marta, Marta, du machst dir viele Sorgen und Mühen. Aber nur eines ist notwendig. Maria hat den guten Teil gewählt, der wird ihr nicht genommen werden.

 

(Quelle: https://www.erzabtei-beuron.de/schott/schott_anz/index.html?datum=2022-07-17)

 

Hier finden Sie das Evangelium in Leichter Sprache: https://www.evangelium-in-leichter-sprache.de/lesejahr-c-16-sonntag-im-jahreskreis.

 

 

Die erste Lesung von heute (Gen 18,1-10a)

In jenen Tagen erschien der Herr Abraham bei den Eichen von Mamre, während er bei der Hitze des Tages am Eingang des Zeltes saß. Er erhob seine Augen und schaute auf, siehe, da standen drei Männer vor ihm. Als er sie sah, lief er ihnen vom Eingang des Zeltes aus entgegen, warf sich zur Erde nieder und sagte: Mein Herr, wenn ich Gnade in deinen Augen gefunden habe, geh doch nicht an deinem Knecht vorüber! Man wird etwas Wasser holen; dann könnt ihr euch die Füße waschen und euch unter dem Baum ausruhen. Ich will einen Bissen Brot holen, dann könnt ihr euer Herz stärken, danach mögt ihr weiterziehen; denn deshalb seid ihr doch bei eurem Knecht vorbeigekommen. Sie erwiderten: Tu, wie du gesagt hast! 6Da lief Abraham eiligst ins Zelt zu Sara und rief: Schnell drei Sea feines Mehl! Knete es und backe Brotfladen! Er lief weiter zum Vieh, nahm ein zartes, prächtiges Kalb und übergab es dem Knecht, der es schnell zubereitete. Dann nahm Abraham Butter, Milch und das Kalb, das er hatte zubereiten lassen, und setzte es ihnen vor. Er selbst wartete ihnen unter dem Baum auf, während sie aßen. Sie fragten ihn: Wo ist deine Frau Sara? Dort im Zelt, sagte er. Da sprach er: In einem Jahr komme ich wieder zu dir. Siehe, dann wird deine Frau Sara einen Sohn haben.

 

(Quelle: https://www.erzabtei-beuron.de/schott/schott_anz/index.html?datum=2022-07-17)