Liebe Leser:in,

Advent – Zeit der Ankunft. Gott wird Mensch. Gott kommt so menschlich unter uns Menschen. Ja, und dieser Gott wird wirklich Mensch. Mit allem, was dazugehört. Auch mit Lachen und Weinen.

„Es gibt eine Zeit zum Weinen und eine Zeit zum Lachen, eine Zeit für die Klage und eine Zeit für den Tanz.“ – so sagt es das Buch Kohelet im Ersten Testament (Koh 3, 4). 

„Lachen und Weinen halten den Menschen am Leben und halten ihn nicht nur am Leben, sondern bewegen ihn auch nicht aufzugeben, nicht bitter zu werden“ – so eine Lebensweisheit von Hanns Dieter Hüsch.

Hanns Dieter Hüsch war Kabarettist. Ein wirklich Hervor-Ragender dieser Kunst. Er hatte eine tiefe Liebe zum Wort und zur Sprache. Er besaß einen wachen Blick für die vielen schönen, glücklichen, aber auch ungeschickten und unzulänglichen Alltagsmomente im Leben von uns Menschen. Und er sah dies alles mit einer tiefen Liebe und einer großen Portion Humor an. „Ich bin gekommen Euch zum Spaß und gehe hin wo Leides ist und Freude und wo beides ist zu lernen Mensch und Maß.“

Die Texte von Hanns Dieter Hüsch sind durchzogen von einer Herzens-Liebe zum Menschsein. Die Quelle hierfür ist sein Glaube. Seine Gottes- und Jesus-Beziehung. „Große Freude ist uns verkündigt worden, soll in uns leben. Erbarmen und Zuversicht werden uns begleiten, Christus ist unter uns, urjung und uralt, Freiheit und Erlösung als Geschenk.“ ‚Dogma‘ - für Hüsch vermutlich ein Fremdwort. Eine Religion und ein Glaube, der die Herzen eng macht, für Hüsch nicht annehmbar. Diese kritisierte er mit spitzer Feder und scharfer Zunge, wo er es für nötig hielt. 

Freiheit und Erlösung/Befreiung, das ist es, was Hanns Dieter Hüsch mit Glaube, Religion und Gott verbindet. Und diese Themen garniert er mit seiner Art von Humor, der nicht verletzend ist, sondern offenlegt und auch ermutigt. Vielleicht googeln Sie in diesen Adventstagen mal den „Dezember-Psalm“ oder die „Weihnachtswünsche“ von Hanns Dieter Hüsch, ein Menschenfreund und „Clown Gottes“. Der mir hilft, „nicht bitter zu werden“.

 

Adventliche Grüße

Hermann Steinkamp