In dieser Adventszeit stellen wir Ihnen ein paar Menschen vor, die uns beeindrucken, die uns zeigen, we es geht Mensch zu sein. So wollen wir auch der Menschwerdung Gottes ein Stückchen näher kommen. Im heutigen Sonntagsevangelium wird uns auch ein solcher Mensch vorgestellt: Johannes der Täufer. Mein Namenspatron war für mich immer eine Herausforderung. So richtig anknüpfen konnte ich an ihn nie. Er war mir zu fremd, zu entrückt von der Welt, so ganz anders. So ist das klassische Bild, das von ihm gezeichnet wird: Der Mann im Kamelhaarmantel, der draußen in der Wüste let und sich von Heuschrecken ernährt. Im heutigen Evangelium beschreibt Jesus ihn auch in seinem Charakter. Er ist der Standhafte. Er ist kein Fähnchen, kein Schilfrohr im Wind. Er ist standhaft, steht zu seinen Überzeugungen und geht dafür ins Gefängnis und in den Tod. Sein ganzes Leben verweist auch Christus, der ganz andere - Christus, der so ist wie wir. Anders und doch ganz menschlich, vielleicht verstehe ich so die Spannung, die der letzte Vers des Textes aufmacht: Unter den von einer Frau Geborenen ist kein Größerer aufgetreten als Johannes der Täufer; doch der Kleinste im Himmelreich ist größer als er.
Johannes ist der Zeigefinger, der von sich wegweist und auf Jesus deutet, er ist der Zeigefinger, der aus dem irdischen Leben in die Ewigkeit weist und er ist der Zeigefinger, der uns Menschen den Weg der Umkehr weist.
Ich wünsche allen einen gesegneten Adventssonntag,
Yannik Marchand
Redaktion sonntagsimpulse.de